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Kreatives Leipzig geht jetzt auch offline und begibt sich in den direkten Dialog mit den kreativwirtschaftlichen Akteuren in Leipzig. Super!
Online bleibt sie an Ort und Stelle.

Mehr Informationen unter www.kreatives-leipzig.de

Sowohl die Bundesregierung als auch das Thüringer Wirtschaftsministerium haben den Kulturbetrieb inzwischen als einen ökonomischen Wert entdeckt. Neue Berater sollen den freien Markt unterstützen. Der Start einschlägiger Initiativen verläuft aber sehr unterschiedlich.
„Wir sind nicht die Typen mit vollen Hosentaschen“, sagt Katja Großer. Und Christian Rost ergänzt: „Wir sehen uns eher als niederschwellige Ansprechpartner.“ Die beiden sind Kulturberater und leiten seit Februar von Dresden aus das nagelneue Regionalbüro der sogenannten Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft. Hinter dem bürokratischen Titel steht ein Projekt von Bundeswirtschaftsministerium und Bundeskulturbeauftragtem, mit der die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gestärkt werden soll. Insgesamt haben die rund 238.000 Unternehmen – ob Film, Musik, Design oder auch bildende Kunst – mehr als eine Million Beschäftigte. Allerdings liegt die Quote der Selbstständigen in diesem Bereich bei 28 Prozent.
Bundesweit sollen nun acht Regionalbüros die Vernetzung als Wirtschaftsfaktor befördern. Immerhin lag der Umsatz der Kulturbranche im Jahre 2008 bei 132 Milliarden Euro. Mit dem Dresdner Büro soll dem Kreativbereich in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt geholfen werden. Neben der Information über verschiedene Fördermöglichkeiten werden die Akteure der Branche in Netzwerke eingebunden, berichtet Katja Großer. „Dabei muss man nicht wie beim Bankentermin gleich einen Businessplan vorlegen.“ Ohnehin sei die Beratung kostenlos, versichert Christian Rost. Zur Zielgruppe der Beratungsoffensive gehören Architekten, Publizisten, darstellende Künstler, der Kunst- und Werbemarkt, ja sogar der Software- und Gamebereich – und teilweise das Kunsthandwerk.
Es soll dabei nicht um eine Kontrolle von Subventionen gehen, betont Katja Großer, sondern eher um eine bessere Vermarktung. „Ein Stadtentwicklungsplaner“, führt Christian Rost als Beispiel an, „kann seine Dienstleistungen größtenteils nur staatlich anbieten“. Auf regionaler Ebene soll es zunächst Sprechtage geben, darunter auch in Weimar und Erfurt. Darüber hinaus bestehen Kontakte zu dem von Dirk Heinze und Dirk Schütz bereits vor Jahren in Weimar gegründeten „Kultur Management Network“. Hearings zur Selbstdarstellung bestimmter Teilbranchen seien denkbar, geht aus einem entsprechenden Informationspapier des Bundeswirtschaftsministeriums hervor. Für Mitteldeutschland ist ein derartiges Treffen im Frühsommer in Leipzig vorgesehen. Während auf Bundesebene die Pflöcke eingeschlagen sind, tritt das Thüringer Wirtschaftsministerium auf der Stelle. Vor Wochen hatte Staatssekretär Jochen Staschewski (SPD) eine Umstrukturierung des Ministeriums bis Ostern angekündigt. Geplant ist dabei erstmals ein eigenes „Referat für Kunst- und Kreativwirtschaft“, das genau diesen Bereich künftig als Wirtschaftsfaktor betrachten will. Mit einer Zustandsanalyse soll zunächst der Status quo im Lande ermittelt werden. Viel mehr ist nicht bekannt. Entsprechende Interview-Anfragen zur strategischen Ausrichtung wurden vom Ministerium abgesagt.
Als Konkurrenz sieht Michaela Hirche, Geschäftsführerin des Thüringer Verbandes der Bildenden Künstler, die Initiativen von Bund und Land nicht. Im Gegenteil: „Denn der einzige bisher vorgelegte Kulturwirtschaftsbericht aus dem Jahre 2008 war überhaupt nicht aussagefähig.“ (Karsten Jauch)

TA, 20. März 2010
Mehr Informationen unter www.kultur-kreativ-wirtschaft.de